Jüngste
Ratsentscheidung zum "Kalki"
(Mai 2006)
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Sehr geehrte Damen und Herren,
auf seiner jüngsten Sitzung vom 18.05.2006 hat der
Stadtrat den Beschluss gefasst, das Projekt der Firma Haniel (Umnutzung
des ehemaligen Kalksandsteinwerks zu einem Naturbadesee und einer
Anlage für Freizeitwohnen) in die Prioritätenliste des
Fachbereichs Planen, Bauordnung und Verkehr aufzunehmen.
Mit dieser Festlegung ist noch nicht beschlossen, dass die
Freizeitanlage am "Kalki" auch tatsächlich gebaut wird. Bislang
wird der Verwaltung lediglich erlaubt, mit dem Eigentümer bzw.
einem potentiellen Betreiber weitere Gespräche zu führen. Die
Vertreter von CDU und FDP sowie die Befürworter in den Reihen der
SPD wiesen deutlich darauf hin, dass sie von Haniel eine deutliche
"abgespeckte" Version der ursprünglichen Pläne erwarten:
- So soll auf jeden Fall auf eine Ausweitung der
Freizeitanlagen auf die westliche Seite des Weges verzichtet werden, um
das angrenzende Naturschutzgebiet "Kuhlenvenn" nicht zu gefährden.
- Zudem soll gewährleistet sein, dass der Badesee frei
zugänglich ist.
Pro Coesfeld und die Grünen sowie ein Mitglied der SPD-Fraktion
lehnten das Projekt rundum ab und stimmten gegen den obigen
Beschlussvorschlag.
Kein Thema zum "Pokern"
Auf beiden Seiten
wurde mit "harten Bandagen" gekämpft: Seitens der Firma Haniel war
mehrfach unmissverständlich erklärt worden, eine kleinere
"abgespeckte" Version eines Freizeitgeländes käme für
sie nicht in Frage, da nur für die vorgelegte große Variante
die Wirtschaftlichkeit gegeben sei. Auf der Seiten der Natur- und
Umweltschützer wurde mit großem personellen und zeitlichen
Aufwand vorgeführt, welche Bedrohungen auf die angrenzenden
Schutzgebiete ausgehen könnten. (Kleine Bemerkung am Rande: Umso
überraschender kam die
plötzliche Ankündigung von Haniel, ein kleineres Projekt am
"Kalki" sei möglicherweise doch denkbar ... )
Für die beiden Vertreter der FDP war die Entscheidung - für
eine Aufnahme des Projektes in die Prioritätenliste - alles andere
als leicht. Beide Stadtratsmitglieder sind keine hundertprozentigen
Experten in Sachen Natur- und Umweltschutz und sind folglich auf die
fachlichen Aussagen der zuständigen Stellen angewiesen.
Tatsache ist:
- Mit der Entscheidung um die
Zukunft des ehemaligen Kalksandsteinwerks
liegt ein sehr schwieriger und weitreichender Beschluss auf der
Tagesordnung - kein Thema also, um politische Stärke
"auszupokern"!
- Die Entscheidung FÜR ein
Freizeitgelände am "Kalki" KANN die
RICHTIGE ENTSCHEIDUNG sein! Das jetzige wilde Baden samt den
erheblichen Verschmutzungen hätten ein Ende, und dem
öffentlichen Bedürfnis nach einem Naturbadesee wäre
entgegengekommen.
- Andererseits KANN eine solche
Entscheidung auch die FALSCHE
ENTSCHEIDUNG sein! Würde das Freizeitgelände aufgrund seiner
hohen Besucherzahlen die angrenzenden Schutzgebiete gefährden und
möglicherweise zerstören, entstünde ein
unwiderbringlicher Schaden an unserer Natur zu Lasten der kommenden
Generationen.
Für die FDP sind folgende
Gesichtspunkte wichtig:
- Es liegt immer noch die deutlich ablehnende
Stellungnahme der Bezirksregierung zu den bisherigen (groß
dimensionierten) Plänen der Firma Haniel vor. Ihr obliegt es, nun
eine Stellungnahme zu einer "abgespeckten" Projektversion zu verfassen
- sofern Haniel eine solche erstellt.
- Ein Freizeitpark am Ort des ehemaligen
Kalksandsteinwerks widerspricht auch den bisherigen planerischen
Festlegungen für die Entwicklung der Außenbereiche der Stadt
Coesfeld. Die Pläne wurden seitens der Stadt nur deswegen
aufgegriffen, weil grundsätzlich Freizeitanlagen in den
städtischen Außenbezirken - wenn auch an anderer Stelle -
gewünscht sind und sich am "Kalki" die Gelegenheit ergäbe,
ein solches Projekt in absehbarer Zeit zu realisieren. Trotzdem muss
die Stadt Coesfeld prüfen, ob durch eine Entscheidung zugunsten
einer Freizeitanlage am "Kalki" nicht Freizeitnutzungen an anderer
Stelle der Boden entzogen werden könnte. (So befindet sich neben
der Kaserne ein Sandabbau, der in ca. 10 Jahren eingestellt wird. Auch
dort könnte man sich vorstellen, eine Freizeitanlage zu
errichten!).
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Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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