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Achtung Neubau!
- Wie ernstgemeint ist der "Promenadenschutz" wirklich?

(April 2011)
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Sehr geehrte Damen und Herren,

Abrisshausan der Ecke Südwall / Daruper Straße wird derzeit ein villenähnliches Wohnhaus abgerissen. Mit dem Haus, das zu Beginn der 30er Jahre errichtet wurde, geht der Promenade ein weiteres für das Erscheinungsbild der Promenade typisches Gebäude verloren.

Seit Jahren wird darüber diskutiert, das Erscheinungsbild der Promenade zu erhalten. Im Nordbereich der Stadt wurde bereits der erste Teilbebauungsplan in Kraft gesetzt, der diese Aufgabe erfüllen soll. Mit diesem Plan wird dort den Grundstückseigentümern z.T. haarklein vorgeschrieben, wie die Fassaden auszusehen haben, wie die Grundstücke einzufrieden sind, welche Dachneigungen einzuhalten und in welche Himmelsrichtung die Dachfirste auszurichten sind. Alles - so die Begründung - zur Bewahrung eines einheitlichen Stadtbildes.

Doch dem abgerissenen Haus wird alles andere als ein Neubau mit "promenadentypischen" Züge folgen. Wie die Stadtverwaltung auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen und Bauen vom 06.04.2011 mitteilte, wurde ein zwei- bis dreigeschossiger quaderförmiger Bau mit Flachdach genehmigt (grobe Skizze vgl. unten).
Beigeordneter Backes, ansonsten ein glühender Befürworter von Gestaltungsvorschriften zum Erhalt einer einheitlichen Promenadenbebauung, pries das Neubauprojekt in den höchsten Tönen: Zwar weise der würfelförmige Bau "andere Formensprache" auf, doch füge es sich bestens in die Bauumgebung ein, da eine "gestalterische Einheit mit dem Gebäude der Krankenhausverwaltung" erkennbar wäre. Auch für das Fehlen des ansonsten "typischen" Satteldaches warb er um Verständnis; schließlich sprächen wirtschaftliche Gesichtspunkte dafür, den Baukörper optimal auszunutzen ...


Gleiches Recht für alle!

Um es klarzustellen: Die FDP ist kein Freund strenger Bau- und Gestaltungsvorschriften, die den Eigentümer in seiner Freiheit einzwängen - eher im Gegenteil! Soll der Eigentümer dort ruhig ein Quaderhaushaus mit Flachdach errichten, wenn er es möchte! Aber aus liberaler Sicht muss ein Grundsatz gelten, und der heißt: Gleiches Recht für alle!

Einerseits möchten Ratsmehrheit und Verwaltung viel Planungs- und Verwaltungskosten in die "planerische Entwicklung" der Promenade stecken. Doch andererseits erhebt sich die Frage, welchen Sinn Entwicklungs- und Gestaltungsvorschriften machen, wenn bei der erstbesten Gelegenheit genau entgegengesetzt gehandelt wird. Die große Mehrheit der Coesfelder Bürger, denen jeder erdenkliche Knüppel zwischen die Beine geworfen wird, wenn sie sich mit einem eigenen Anliegen an die Stadt wenden, dürfte dafür kein Verständnis haben!

Aus den Neubauplänen auf der Ecke Daruper Straße / Südwall ergibt sich allerdings ein verkehrstechnischer Vorteil: Mit dem neuen Grundstückseigentümer wurde vereinbart, dass die Parkplätze der Krankenhausverwaltung und der rückwärtigen Arztpraxis eine Zufahrt über dieses Grundstück erhalten sollen. Damit wäre der Südwall an dieser Stelle vom Verkehr entlastet.  

Ihre FDP-Stadtratsfraktion


Neubauskizze