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Änderung des Bebauungsplanes Nr. 12 "Druffels Feld"
(Juli 2010)

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem zum Schluss der "Verwaltungsmotor" noch etwas ins Stocken gekommen war, liegt nun der überarbeitete Bebauungsplan für das Wohngebiet "Druffels Feld" vor. Auf seiner Sitzung vom 23.06.2010 beschloss der Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen einige Änderungen sowie die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung.

Planänderungen Druffels FeldErfreulich ist: Die Mehrheit der Hauseigentümer, die ihr Interesse an bislang nicht erlaubten Veränderungen bzw. Erweiterungen geäußert hatten, können sich bei ihren Vorhaben schon bald nach erleichterten Vorschriften richten.

Doch nicht das gesamte Gebiet des Bebauungsplanes wurde überarbeitet. Die künftigen erleichterten Bedingungen gelten nur auf folgenden Straßenabschnitten (vgl. Skizze; für eine größere Wiedergabe bitte auf die Skizze "klicken"):
Die Art der baulichen Nutzung war bisher als "Kleinsiedlungsgebiet" festgeschrieben, eine in den 1960ger Jahren noch verbreitete Nutzungsstruktur. Besondere Merkmale waren insbesondere die großen Nutzgärten und die Möglichkeit, auf den Grundstücken landwirtschaftlichen Nebenerwerb oder andere gewerblichen Nutzungen zu betreiben. Künftig werden die geänderten Teilflächen als "Allgemeines Wohngebiet" geführt. Dadurch werden sie zu einem reinen Wohngebiet; die Gärten dürfen ausschließlich als Wohngärten genutzt werden. Auf diese Weise war es möglich, die Baulinien und bebaubaren Flächen etwas großzügiger zu gestalten.

Ansonsten sind die Festsetzungen an den Teilflächen an Akazienweg und Lärchenweg nahezu identisch. Neben der Vorgabe, die Außenwandflächen grundsätzlich in rotbuntem Mauerwerk auszuführen und die Grundstücke in Hecken bzw. in Hecken eingebundene Zäune auszuführen, gelten die folgenden Festsetzungen gleichermaßen:
(zitiert aus den textlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr.12 "Druffels Feld", Sitzungsvorlage 148/2010)

Einzig die Vorschriften zur Eindeckung der Dächer (auf Fachchinesisch: "Dachhaut") unterscheiden sich. Mal sind blaue bis schwarze, mal hellbraune bis dunkelbraune Dachziegel erlaubt.

Für die Reihenhäuser am Stadthagen wird der Dachausbau erlaubt - allerdings unter genau festgelegten Bedingungen. Dachaufbauten, so die Festsetzung, sind bis maximal 70 % der Fassadenlänge und mit einem Rücksprung von mindestens 1,00 m (horizontal gemessen) zwischen Fassaden und Außenwand der Dachaufbauten als Flachdachgauben zulässig. Zudem muss ein Abstand zwischen First und Dachaufbau von mindestens 40 cm (lotrecht gemessen) eingehalten werden. Dacheinschnitte sind unzulässig.


Umständliche Bebauungsplanänderungen als "teurer Spaß"

Die FDP ist mit diesem Planungsverfahren höchst unzufrieden, denn auf diesem Weg wird das Gebiet zu einem Flickenteppich und Stadtplanung zu einem "teuren Spaß".

Warum, so die einfache Frage, wurde nicht der gesamte Bebauungsplan überarbeitet? Warum wurden nicht überall die Festsetzungen gleichermaßen gelockert? Schließlich sind Änderungen in den jetzt überarbeiteten Teilbereichen des Bebauungsplanes nahezu identisch - und direkt daneben liegen viele weitere Grundstücke, für die dieselben Bedingungen gelten.

Die Stadtverwaltung begründet diese Beschränkung damit, dass nur in diesen Teilbereichen von den Anwohnern ein entsprechender Bedarf angemeldet wurde. Für die weiteren Bereiche gäbe es nunmal keine Anfragen, und somit bestehe "derzeit kein Handlungsbedarf".

Doch was passiert, wenn vielleicht in einem halben Jahr jemand von der Südseite des Lärchenwegs etwas an seinem Haus verändern möchte? Was passiert, wenn vielleicht in einem Jahr jemand aus dem Eschenweg oder aus dem Buchenweg einen entsprechenden Antrag stellt? - Wird dann jedesmal der nächste "Flicken" neu überplant?

Die FDP meint: Diese Vorgehensweise ist nicht vernünftig! Hier schafft sich die Stadtverwaltung selbst eine Unmenge an Arbeit - und das in einer Zeit, in der die städtischen Gelder knapp sind und Sparen angesagt ist! Wir
werden uns dafür einsetzen, dass die Stadt ihre diesbezüglichen Sparpotentiale erkennt und zum Wohle seiner Bürger ausschöpft.

Mit freundlichen Grüßen 

Ihre FDP-Stadtratsfraktion