Osterwicker
Straße:
Wohnhäuser statt Industriebrache
(März 2010)
Sehr
geehrte
Damen
und
Herren,
für das brachliegende Gewerbegebiet der J.W. Ostendorf GmbH &
Co. KG und dahinter angrenzende private und städtische
Grundstücke wird nun ein Bebauungsplan aufgestellt. Nachdem drei
Wochen zuvor der Haupt- und Finanzausschuss in nichtöffentlicher
Sitzung beschlossen hatte, die Flächen über die
Stadtentwicklungsgesellschaft aufzukaufen, gab nach dem Ausschuss
für Umwelt, Planen und Bauen nun auch der Stadtrat (Sitzung vom
25.02.2010) "grünes Licht" für die
Planerstellung. Wenn alles weitere glatt verläuft, können
schon bald dort Wohnhäuser entstehen.
Um das Gelände hatte es in letzter Zeit kritische Anmerkungen
gegeben. So wurde vermutet, dass der Boden möglicherweise
stärker belastet sei, als bislang angenommen. Doch die
Stadtverwaltung stellte noch einmal klar: Der Boden wurde
gründlich nach Kontaminationen aufgrund der früheren
gewerblichen Nutzung untersucht.
Seitens der FDP wurde kritisiert, dass die Flächen durch die
städtische Stadtentwicklungsgesellschaft aufgekauft werden.
Insbesondere die Firma Ostendorf hat dadurch erhebliche Vorteile, denn
ihr gehört der größte Teil des für eine Bebauung
infrage kommenden Geländes. Somit hat sie von Beginn an "ihr
Geschäft gemacht", während Kosten und Risiken bei der Stadt
verbleiben.
Das
wollte
die
FDP nicht mittragen.
"Stellen
Sie sich vor, ein Bürger
wollte an anderer Stelle sein Haus oder sein Grundstück verkaufen,"
so verdeutlichte FDP-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kraska die Haltung
vor dem Bauausschuss.
"Wie
schön und einfach wäre es, wenn er es einfach an die Stadt
verkaufen könnte! Er hätte das Geld, und die Stadt
könnte nun sehen, was sie mit dem Haus bzw. Grundstück
weiter machen kann."
Ein zentrales Risiko liegt in der Frage, ob und wie schnell die neu
erschlossenen
Baugrundstücke vermarktet werden können. Die Verwaltung
rechnet mit einem möglichen Verkaufspreis von
150 - 160
€/Quadratmeter und weist darauf hin, dass dieser Preis deutlich
geringer sei als zuletzt im
Baugebiet Nordwest. Dieser Hinweis ist wohl richtig. Aber andererseits
liegt
der
Bodenrichtwert für
das direkt angrenzende Wohngebiet am Blomenesch gerade
mal bei
105 €! Dieser relativ
niedrige Wert spiegelt letztlich die Attraktivität eines Gebietes
wieder - und ob die sich allein dadurch nennenswert verbessert, dass
ein gewerbetreibender Nachbar verschwunden ist, kann zu recht
bezweifelt werden. Somit sind optimistische Erwartungen an eine
schnelle Vermarktung zu dem angepeilten Quadratmeterpreis aus Sicht der
FDP eher unangebracht.
Dennoch: Was die grundlegende Zielsetzung für das Gelände
anbelangt,
so meint auch die FDP wie schon vor vier Jahren, dass eine Wohnbebauung
die beste Lösung ist! (vgl. dazu auch
Rahmenplan
für die "Kulturallee Osterwicker Straße"). Aus diesem
Grund hatten wir in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planen
und Bauen vom 17.03.2010 und auch in der Stadtratssitzung vom
25.03.2010 derAufstellung eines Bebauungsplanes
zugestimmt.
Ihre
FDP-Stadtratsfraktion