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Stadt kauft Kasernengelände
                    - Chancen und Risiken des neuen Gewerbegebietes
(Dezember 2009)


Sehr geehrte Damen und Herren,


alle Stadtratsfraktionen sind sich einig: Die Umwandlung der Kaserne in ein Industriegebiet wird eine enorme Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Coesfeld sein. Doch mit dem Kaufpreis und den Folgekosten nimmt die Stadt enorme Risiken auf sich - angesichts der prekären Situation des städtischen Haushaltes ein scharfes “zweischneidiges Schwert”!

künftiges Gewerbegebiet FlamschenTrotz der hohen finanziellen Risiken unterstützt auch die FDP das Vorhaben. Die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt müssen allerdings über alle relevanten Aspekte gut informiert sein.


Die Chancen eines Industriegebietes in Flamschen

Nachdem die Bundeswehr den Kasernenstandort in Flamschen aufgegeben hat, übernimmt nun die Stadt Coesfeld das Heft und wandelt das Gelände in ein Industriegebiet um (vgl. Skizze). Der westliche Bereich wurde bereits von der Firma Krampe übernommen. Für weitere Flächen gibt es bereits eine Reihe ernstmeinender Interessenten.

Das ehemalige Kasernengelände hat deutliche Vorteile.
Im weiteren Umkreis kann keine Stadt oder Gemeinde ein derartig großes und vorteilhaftes Industriegebiet vorweisen. In einer allgemeinen schwierigen Wirtschaftslage ein solches Objekt günstig übernehmen zu können ... das ist mehr als ein “Schnäppchen”! Coesfeld wäre schlecht beraten, diese Chance verstreichen zu lassen!


Die Risiken

Auch wenn der Kauf des Kasernengeländes über die Stadtentwicklungsgesellschaft abgewickelt wird, so ist es dennoch die Stadt, die erhebliche  Risiken zu tragen hat. Niemand kann derzeit vorhersagen, wie lange es dauern wird, bis die neuen Gewerbeflächen verkauft sein werden. Solange sie in städtischer Hand sind, muss die Stadt die jährlichen Kosten tragen.
Hinzu kommen die noch lange nicht ausgestandenen Folgen der Wirtschaftskrise: Die derzeitige Wirtschaftslage ist nach wie vor nicht stabil, und die Folgen der Rezession kommen erst jetzt in den Kommunen an (Rückgang der Zuweisungen aufgrund rückläufiger Steuereinnahmen etc.). Niemand kann vorhersagen, wie lange in der Stadtkasse noch “Ebbe” herrschen bzw. wie lange unsere Stadt noch massive Verluste einfahren wird!

Das Geschäftsjahr 2009 wird die Stadt mit einem erheblichen Verlust abschließen (lt. Haushaltsbuch mit etwa 4,1 Millionen Euro). Die Ausgleichsrücklage, die in der städtischen Bilanz enthalten ist, um solche Verluste problemlos aufzufangen, wird damit stark sinken. Da aber in den Folgejahren ebenfalls erhebliche Verluste erwartet werden (2010: 5,5 Millionen Euro; 2011: 7 Millionen Euro; 2012: 5,7 Millionen Euro), wird es zu erheblichen Einschnitten in das städtische Eigenkapital kommen. Es besteht die nicht unberechtigte Frage, ob unter diesen Bedingungen die Stadt genügend Handlungsfähigkeit besitzt, um ein solch ehrgeiziges Projekt wie das Industriegelände Flamschen zu schultern.


Ihre FDP-Stadtratsfraktion