Schulzentrum:
Pädagogisches Zentrum in Gefahr?
(Januar 2009)
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- Eltern des Nepumucenums
äußern schwere Kritik (hier "klicken")
- Anna-Frank-Hauptschule
und Theodor-Heuss-Realschule sehen "gute Kompromisslösung" (hier "klicken")
- Die Haltung der FDP (hier "klicken")
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Sehr geehrte Damen und Herren,
"1000-Schulen-Programm" nennt sich das millionenschwere
Förderprogramm, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen den
schulischen Ganztagsbetrieb und die Übermittagsbetreuung
unterstützen möchte. Zu den Maßnahmen, die mit diesen
Geldern gefördert werden, gehört insbesondere die Schaffung
von
Räumlichkeiten, in denen Schüler ein Mittagessen einnehmen
können.
Bis zum 30.11.2008 hatten die Städte und Gemeinden Zeit,
Fördergelder aus diesem Topf zu beantragen. Coesfeld beteiligte
sich - und erhielt einen Zuschlag! U.a. könnte nun am Schulzentrum
eine Mensa für das Nepomucenum,
die Anne-Frank-Hauptschule und die Theodor-Heurr-Realschule
eingerichtet werden.
Doch mit dem genehmigten Geld ist
nun Katerstimmung aufgekommen. Schüler, Eltern und Lehrer des
Gymnasiums Nepomucenum äußern z.T. massiven Protest gegen
diese Maßnahme,
denn sie bedeutete einen nicht
unerheblichen Umbau der bestehenden Räumlichkeiten,
insbesondere des Pädagogischen Zentrums.
Auf einer Zusammenkunft, zu der die Schulpflegschaft des Nepomucenums
am 12.01.2009 Vertreter der Coesfelder Kommunalpolitik eingeladen
hatte, äußerten die Eltern insbesondere die folgenden
Bedenken:
- Durch die erforderlichen Umbauten wird das
Pädagogische Zentrum nicht mehr
in der jetzigen Form nutzbar sein. Es wird derzeit nicht nur als
Aula genutzt, sondern auch für regulären Unterricht und
kleine Projekte - für diese Zwecke künftig "mal eben" 120
Stühle und dazugehörige Tische umstellen wird nicht
möglich sein!
- Durch den Bau einer Küche und Essensausgabe fällt
dringend gebrauchter
Unterrichtsraum weg.
- Die Treppen, die das PZ einrahmen, bilden eine Gefahrenquelle insbesondere für
jüngere Schüler, die mit ihren vollen Tellern, Getränken
usw. diese überwinden müssten, um von der Essensausgabe zu
einem Sitzplatz zu gelangen. In Aussicht gestellte Handläufe
würden diese Situation allenfalls noch verschärfen.
Die Elternvertreter wünschen sich, dass auch alternative Möglichkeiten einer
Essensversorgung geprüft werden. So könnte die nahe
Bürgerhalle (ehemalige Stadthalle) für die Schüler ein
Mittagessen anbieten. Ebenso sei der bisherige Bistro-Betreiber noch
nicht gefrragt worden, inwieweit er sein Angebot ausbauen könnte.
Die anwesenden Kommunalpolitiker zeigten sich angesicht dieser
Situation sehr überrascht. Nach ihrem Verständnis sei auf der
Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport vom
19.11.2008 lediglich beschlossen worden, die Fördergelder anhand
eines mehr oder weniger unverbindlichen Vorentwurfes zu beantragen. Nun
stellt die Stadtverwaltung - so die Ausführungen der
Schulpflegschaft des Nepomucenums - diese Pläne als verbindlich
und allenfalls noch in Randdetaills veränderbar dar.
Die Verwaltung verweist darauf, dass die
"Planungen zur Einrichtung
einer Mittagsversorgung" mit den Schulleitungen und anderen
Beteiligten abgestimmt seien. In der Sitzungsvorlage für die
kommende Sitzung des Ausschusses für Kultur, Schule und Sport
(Termin:
21.01.2009) heißt es: "Auf
Anregung der Schulpflegschaft des Gymnasiums Nepomucenum wurden mit den
Schulleitungen, Schulpflegschaften und Vertretern der Lehrerräte
der drei im Schulzentrum befindlichen Schulen gemeinsame Gespräche
geführt, in denen die Planung nochmals eingehend erörtert
wurde." Zudem seien diese Planungen den Ausschüssen
für Umwelt, Planen und Bauen sowie für Kultur, Schule und
Sport in dessen gemeinsamer Sitzung am 19.11.2008 "ausführlich
vorgestellt" worden.
Seitens der beiden anderen Schulen liegt eine klare Stellungnahme vor.
Zuletzt betonten sie in einem Schreiben an Bürgermeister
Öhmann und den für Schulfragen zuständigen Dr. Robers,
dass sie den Mensabau für eine gute Kompromisslösung halten.
Diese Meinung werde auch von der Schüler- und Elternschaft geteilt.
Der Wortlaut des Schreiben:
bzgl des geplanten
Mensabaus im Päd. Zentrum unseres Schulzentrums
nehmen wir auch auf der Grundlage der Meinung der Eltern- und
Schülerschaft unserer beiden Schulen wie folgt Stellung:
Eine Teilnutzung des Päd. Zentrums für die Verpflegung aller
Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums ist aus unserer
Sicht eine
zeitnahe gelungene Lösung und optimal mit der pädagogischen
Konzeption
der Übermittagsbetreuung vereinbar.
Ebenso ist die Nutzung des PZ für kulturelle außerschulische
Angebote
in den späten Nachmittags- und Abendstunden sowie an den
Wochenenden
weiterhin gewährleistet.
Alternative Standorte für eine Mensa außerhalb des
Schulzentrums sind
für uns aus pädagogischen und organisatorischen Gründen
sowie aus
Gründen der Sicherheit der uns anvertrauten Schülerinnen und
Schüler
nicht vertretbar. Sowohl den Schulleitungen als auch den Vertretern der
Schulpflegschaften und Lehrerräten ist von Seiten der Stadt
zugesagt
worden, dass nur geringe Beeinträchtigungen der Nutzung des
Päd.
Zentrums während der Unterrichtszeiten (Mittagszeit) gegeben sind.
Insgesamt halten wir die von der Stadt vorgeschlagene Planung für
eine gute Kompromisslösung.
Mit freundlichen Grüßen
gez. G. Derpmann und E. Gerdes
Schulleiterinnen der Anne-Frank-Hauptschule und der
Theodor-Heuss-Realschule |
Die kommende Sitzung des Ausschusses für Kultur, Schule und Sport
wird
hoffentlich Aufklärung bringen! Sie findet (in gemeinsamer
Sitzung mit
dem Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen) am Mittwoch, den 21.01.2009
um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses
statt.
Die Haltung der FDP
Für die Freie Demokratische Partei sind in diesem Zusammenhang
zwei Punkte unabdingbar:
- Die Beteiligten (Schüler, Eltern, Lehrer) und
ihre
Mitwirkungsorgane (Schülervertretung, Schulpflegschaft,
Lehrerkonferenz, Schulkonferenz)
ALLER beteiligten Schulen MÜSSEN an den Entscheidungen
maßgeblich beteiligt sein. Von
Planungen am sogenannten "grünen Tisch", wo i.d.R. die konkreten
Bedürfnisse vor Ort nicht so genau bekannt sind und nur allzu
häufig fehlerhaft eingeschätzt werden, halten wir gar nichts.
- Steuergelder sind dazu da, um SINNVOLLES zu
errichten. Vom
Geldausgeben um jeden Preis (Motto: Es war nunmal beantragt, also
müssen wir es nun irgendwie ausgeben) halten wir ebenfalls gar
nichts.
Dieses gilt
erst recht, wenn dadurch bestehende sinnvolle Einrichtungen
zerstört
werden.
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Ihre
FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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