Neue Bebauungspläne
"Neumühle" und "Korte Ende" -
Baukultur wird von den Menschen gemacht!
(Mai 2008)
Sehr geehrte Damen
und Herren,
mit Gegenstimmen von Pro Coesfeld und den Grünen wurde der Bebauungsplan Nr. 116 "Neumühle"
auf der Stadtratssitzung vom 08.05.2008 verabschiedet. Mit diesem
Bebauungsplan ist die Freifläche zwischen Borkener Straße,
Neumühle und Berkel nunmehr zu Bauland geworden.
Insbesondere drei Gründe führten die Grünen und Pro
Coesfeld auf, um ihre Ablehnung zu begründen:
- Nähe zur Berkel:
Das neue Bauland rückt nach Ansicht der beiden Parteien zu stark
an die Berkel heran. Dadurch werde das dortige Landschaftsbild
beeinträchtigt (Zerstörung der Auenlandschaft) und eine
Frischluftschneise für die Coesfelder Innenstadt zugebaut. Die
Stadtverwaltung hingegen erläuterte, dass der neue Bebauungsplan
nicht im Widerspruch zum Berkalauenkonzept steht, das den Erhalt der
Berkelaue und ihre städteplanerische Funktion zum Inhalt hat. Zwar
wird auf einer Breite von
35 Metern relativ nah an die Berkel herangebaut, doch widerspreche das
nicht dem Schutzgedanken des Berkelauenkonzeptes. (Näheres zur
Veranschaulichtung des Berkelauenkonzeptes: hier "klicken").
- Schutz der
münsterländischen Baukultur: Roter Ziel und
Sandstein, so erläuterten die Vertreter von Pro Coesfeld sowohl im
Bauausschuss als auch vor dem Stadtrat, seien die typischen Merkmale
für die münsterländische Baukultur. Der neue
Bebauungsplan müsse entsprechende Regelungen enthalten, die die
künftigen Bauherrn verpflichteten, sich nach dieser Baukultur zu
richten. Eine solche Beschränkung wollten die anderen Parteien auf
keinen Fall akzeptieren. "Baukultur",
so bezog der FDP-Vertreter
Wolfgang Kraska Stellung, "wird von
den Menschen gemacht! Sie lebt von denen, die sich Häuser bauen
und die ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen. Nur so kann sich die
Baukultur weiterentwickeln."
- Abwassertrennung: Pro
Coesfeld bemängelte, dass in dem neuen Baugebiet das Abwasser
nicht nach Oberflächenwasser und häuslichem Abwasser getrennt
abgeleitet werde. Die Verwaltung wies darauf hin, dass eine derartige
Trennung des Abwassers an dieser Stelle nicht erforderlich sei. Die
künftigen Grundstückseigentümer könnten selbst
dafür Sorge tragen, dass das Oberflächenwasser auf den
Grundstücken versickert wird. Schon dadurch würde ein
getrenntes Abwassersystem überflüssig. Zudem würde ein
solches System den künftigen Bauherrn wesentlich mehr Geld kosten
als die vorgesehene einfache Abwasserableitung.
Bei dem Bebauungsplan Nr. 117 "Korte
Ende" geht es darum, an der südlichen Borkener
Straße zwischen den Hausnummern 97 und 115 (einschließlich
der beiden genannten Hausnummern) hinter der bisherigen
Häuserzeile "in zweiter Reihe" bauen zu können. Auch dieser
Bebauungsplan fand die Mehrheit des Stadtrates und wurde lediglich von
Pro Coesfeld abgelehnt.
Ihre
FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
|