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Spielplätze sollen entfallen 
(April / Mai 2008)

KSP Breslauer StraßeSehr geehrte Damen und Herren,

acht Kinderspielplätze, so der Beschluss des Stadtrates vom 08.05.2008, sollen geschlossen werden (Diesem Beschlus gingen entsprechende Beratungen im Bezirksausschuss Lette sowie im Jugend- und des Planungsausschuss  der Stadt Coesfeld voraus).

Dabei handelt es sich um die folgenden Spielplätze:
  • Kinderspielplatz Stadtbusch
  • Kinderspielplatz Breslauer Straße
  • Kinderspielplatz Lindenallee
  • Kinderspielplatz Wester Esch
  • Kinderspielplatz An der Klinke
  • Kinderspielplatz Agnes-Miegel-Straße
  • <>Kinderspielplatz Magdalenenstraße (Lette)
KSP LindenalleeUrsprünglich stand der Spielplatz Horst Esch (Lette) ebenfalls auf der Liste. Nach Beratungen im Bezirksausschuss Lette erhielt die Verwaltung jedoch den Auftrag, zunächst mit der Nachbarschaft alternative Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln und zur Beratung vorzustellen.

Ein weiterer Spielplatz (Richters Weg) soll umgewidmet werden. Die Verwaltung soll prüfen, inwieweit dort ein Angebot für ältere Kinder und Jugendliche geschaffen werden kann.

Die Auswahl dieser Spielplätze stand am Ende einer langen Untersuchung, bei der festgestellt wurde, inwieweit die Spielplätze angenommen werden. Auch die Versorgungsdichte (Zahl der Spielplätze in der näheren Umgebung) war ein Auswahlkriterium. An Ende kam die obige Liste heraus, bei der es sich um kaum besuchte Spielplätze handelt, für die zudem Ersatzspielplätze in der näheren Umgebung bestehen.


Versickernde ErspKSP Stadtbuscharnis

Mit der Aufgabe von acht Spielplätzen verringert sich auch der Pflege- und Wartungsaufwand für die Stadt. Jährlich etwa 13.200 Euro, so hat die Stadtverwaltung ausgerechnet, könnten auf diesem Wege eingespart werden.

 Doch die Einsparungen werden nicht in der städtischen Haushaltskasse ankommen. In einer Diskussion, dessen Niveau einem Fachausschuss nicht angemessen war und eher an an das eines Stammtisches erinnerte, stellten Verwaltung und CDU-SPD-Mehrheit die Weichen dafür, dass das Geld unkontrolliert im Haushalt versickern kann.

KSP An der KlinkeDas zugrundeliegende Problem ist ein ganz einfaches: Bei den Mitarbeitern des Bauhofes, die bislang für die Wartung und Pflege der Spielplätze zuständig sind, fällt künftig weniger Arbeit an. Was also tun mit der freiwerdenden Arbeitskapazität? Man könnte zwar versuchen, die Mitarbeiter mit anderen Aufgaben zu betrauen (z.B. im Rahmen der Grünpflege oder der Straßenpflege). Wenn auf diesem Wege Arbeiten erledigt werden könnten, die ansonsten an Dritte vergeben werden müssten, könnte die Stadt tatsächlich ein wenig Geld sparen!

Doch die Strategie unserer Verwaltung sieht anders aus - und die große Ratsmehrheit folgt willig: Dafür, dass auf acht Spielplätzen nun die Wartungs- und Pflegearbeiten wegfallen, wird auf den übrigen Spielplätzen nun etwas mehr gewartet und gepflegt. Auf den ersten Blick mag dieser Vorschlag etwas Venünftiges an sich haben. Doch schon die erste FDP-Nachfrage enthüllte den Pferdefuß: Erkenntnisse, auf welchen Spielplätzen die Pflege verbessert werden müsste, konnte die Verwaltung nicht mitteilen. Und nicht nur das: Auf einen Beschluss, den Pflegestandard für die verbleibenden Spielplätze anzuheben, wurde sogar ausdrücklich verzichtet!

KSP Agnes-Miegel-StraßeWas wird sich also auf den verbleibenden Spielplätzen tun? Vielleicht wird das eine oder andere Spielgerät umgesetzt, aber darüberhinaus ... wird sich wahrscheinlich nichts ändern! Somit bleibt unterm Strich nur eines: Der Bauhof bleibt in vollem Umfang "beschäftigt" - nur die Spielplatzpflege wird in Zukunft pro Spielplatz etwas teurer ...

Krönender Kommentar des Ratsmitglieds Thomas Stallmeyer (SPD) auf der Ausschusssitzung vom 12.03.2008 zu diesem Schildbürgerstreich: "Bei uns gelten nicht nur Beschlüsse. Bei uns gilt auch das gesprochene Wort." - Bravo, Herr Stallmeyer! Worte wie zu besten Zeiten der absoluten Mehrheit...


Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat

KSP Agnes-Miegel-Straße