Coesweb.de
liberales Nachrichtenarchiv für Coesfeld
 (zurück zur Hauptseite)

 
Kombibad im Abwärtsstrudel? 
(Dezember 2007)

Sehr geehrte Damen und Herren,

"Bei den Preiserhöhungen bleibt einem schon die Luft weg!" so kommentiert Dietmar Senger, stellvertretender FDP-Ortsvorsitzender und FDP-Vertreter im städtischen Auschuss für Umwelt, Planen und Bauen, vor dem FDP-Vorstand die neuen Eintrittspreise für das Kombibad. Zudem wird das Leistungsangebot eingeschränkt, indem das Bad nun nicht mehr so früh öffnet wie zuvor. "Die Verantwortlichen scheinen nicht zu begreifen, dass damit Gäste vergrault werden", so Diemtar Senger.

Doch die Probleme scheinen größer zu sein, als die Verantwortlichen zugeben möchten. Wie aus der Gewinn- und Verlustrechnung der Bäder- und Parkhausgesellschaft, die mit dem Beteiligungsbericht 2006 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, hervorgeht, gallopieren ihnen die Kosten davon.

Ergebnis Bäder- u ParkhausgesellschaftIm Jahr 2006 - dem Jahr, in dem das Kombibad seinen Betrieb aufnahm - sind die Aufwendungen der Bäder- und Parkhausgesellschaft im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 50 % von 2,2 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro angestiegen. Auch die Erträge stiegen etwas an, doch sie reichten beiteitem nicht aus, um einen sprunghaften Anstieg des Verlustes der Bäder- und Parkhausgesellschaft von 1,6 Millionen Euro auf fast 2,8 Millionen Euro zu verhindern (vgl. Schaubild).

Die Aufwendungen, die die größten Steigerungen aufweisen, sind neben den Abschreibungen in erster Linie die Aufwendungen für bezogene Leistungen. Während sie sich in den Vorjahren zwischen 360.000 Euro und 630.000 Euro schwankten, haben sie sich nun mit einem Sprung auf 1,146 Millionen Euro in etwa verdoppelt - und das, obwohl das Kombibad nur die Hälfte des Jahres geöffnet hatte. "Um Kosten im Zusammenhang mit der Erstellung des Kombibades kann es sich nicht handeln", interpretiert Dietmar Senger, "denn diese Zahlen müssen sich als neues Anlagevermögen in der Bilanz wiederspiegeln. Folglich muss es sich um entsprechend höhere Betriebskosten des Kombibades handeln!" Diese höheren Kosten werden nun beiweitem nicht durch die Eintrittspreise gedeckt - anders, als es sich die Verantwortlichen in der Planungsphase schöngerechnet hatten.

Aufwendungen und ERträgeAuch Kosten im Zusammenhang mit der Dachsanierung des Hallenbades könnten es eigentlich nicht sein. (Wir erinnern uns: Im Dezember 2006 stellte sich plötzlich heraus, das tragende Dachelemente des Hallenbades verrottet waren, so dass das Dach saniert werden müsste. Das Bad war daraufhin die letzten beiden Dezemberwochen geschlossen; die Sanierung dauerte bis Anfang März 2007). Eine Sanierung in diesem Umfang müsste sich in den Büchern als Wertsteigerung des Gebäudes und nicht als Aufwand niederschlagen.

Schon 2004 hatte die FDP vor dem wirtschaftlichen Risiko des neuen Kombibades gewarnt. "Schon jetzt ist die Gefahr zu erkennen, dass sich Coesfeld auf unabsehbare Zeit einen enormen Klotz ans Bein bindet," so äußerten wir im Oktober 2004 (nachzulesen auf der entsprechenden Internetseite der FDP von Oktober 2004: http://www.coesweb.de/04-10-kombibad.htm ). Für die FDP war schon damals klar, dass das Kombibad nur ein Erfolg werden kann, wenn es von der Bevölkerung akzeptiert wird und möglichst viele Gäste anzieht.

Die massiven Preiserhöhungen und die gleichzeitigen Leistungseinschränkungen können nun leicht dazu führen, dass Gäste dauerhaft vergrault werden. "Das Kombibad befindet sich in starker Konkurrenz zu anderen attraktiven Bädern in der Umbegung," mahnt Ortsverbandsvorsitzender Wolfgang Kraska und rät zu einer Rücknahme der Preiserhöhungen und der späteren Öffnungszeiten: "Die einzige Chance für das Kombibad besteht in einem attraktiven und kundenfreundlichen Leistungsangebot bei gleichzeitig moderaten Preisen!"

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat