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Stadtwerke: Schluss mit der Desinformation! 
(Oktober 2007)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit vielen Wochen läuft nun schon die Kampagne der nordrhein-westfälischen Stadtwerke gegen die (mittlerweile beschlossene) Reform der Gemeindeordnung. Insbsondere der Paragraph 107 ist ihnen ein Dorn im Auge, denn er legt fest, dass kommunale Unternehmen künftig nur noch auf dem Gebiet der kommunalen Daseinsvorsorge (Stromversorgung, Gasversorgung u.ä.) tätig sein dürfen.

Auch die Stadtwerke Coesfeld unter ihrem Geschäftsführer Hadick beteiligen sich an diesen Protesten.

Den Bürgern der Stadt Coesfeld wäre mehr geholfen, wenn Herr Hadick sich mit derselben Vehemenz dafür einsetzen würde, die Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke zu verbessern. Wurde nicht erst vor ein paar Wochen festgestellt, dass die Stadtwerke Coesfeld den höchsten Strompreis im Münsterland haben? Die Stadtwerke verwiesen zwar darauf, dass es günstigere Spezialtarife gibt. Aber dennoch liegt der Grundpreis (!) höher als anderswo - also ran an das Werk, erst den Grundpreis zu senken und dann die Spezialtarife (nach unten natürlich!) anzupassen!

Die Stadtwerke möchten Unternehmer sein, handeln aber nicht danach. In ihrer unverantwortlichen Desinformationskampagne verschweigen sie folgende Tatsachen:

  • Stadtwerke sind städtische Tochterunternehmen. Als solche unterliegen sie keinem unternehmerischen Risiko - Nachteile falscher “unternehmerischer” Entscheidungen werden am Ende IMMER zu Lasten des städtischen Haushalts ausgebügelt!
  • Als städtische Tochterunternehmen haben sie i.d.R. einen erheblichen Informationsvorsprung gegenüber möglichen privaten Bewerbern. Dadurch können sie bei öffentlichen Leistungsausschreibungen die Konkurrenz leichter ausstechen.
  • Wenn Stadtwerke Kredite benötigen, lassen sie sich i.d.R. von der Stadt eine Kreditbürgschaft geben. Somit haben sie gegenüber privaten Unternehmen stets die Möglichkeit, ihre Kredite zu deutlich geringeren Zinsen zu erhalten.
Es geht also nicht um “faire Chancen” für die Stadtwerke. In Wirklichkeit kämpfen gutbezahlte Führungskräfte auf krisensicheren Jobs darum, dass ihnen ihr Einfluss nicht geschmälert wird!

Die Stadtwerke sollten die Chancen nutzen, die ihnen das neue Gemeindewirtschaftsrecht bietet, und sich auf die Kernaufgaben konzentrieren - und DAS mit aller Vehemenz!


 

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