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Reiningstraße: Erste Schritte zur Lösung der Verkehrsproblematik 
(Oktober 2007)
 
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Nachtrag
(Nov. 2007): Die angekündigte Bürgeranhörung ist auf Dienstag, den 18.12.2007, 18 Uhr, im Tennisheim der DJK, Haugen Kamp 30 festgesetzt.

Reiningstrasse
Sehr geehrte Damen und Herren,

die ersten Schritte sind gemacht! Auf der Sitzung des Auschusses für Umwelt, Planen und Bauen am 10.10.2007 hat das Planungsbüro Brilon Bondzio Weiser die Ergebnisse ihrer Untersuchung zur Verkehrssituation auf der Reiningstraße vorgestellt, die von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben worden war.

Der Hintergrund dieser Untersuchung: Am 10.11.2005 hatte der Stadtrat im Rahmen seiner Beschlüsse zum Verkehrsentwicklungsplan  festgelegt, dass die Reiningstraße aus dem sogenannten "Vorbehaltsnetz" (Hauptverkehrsstraßen / "Tempo-50-Straßen") genommen wird. Damit war der Auftrag verbunden, diese planerische Vorgabe in die Praxis umzusetzen.

<>Das wichtigste Ergebnis der nun vorgelegten Untersuchung:  Es ist möglich, mit geeigneten Maßnahmen den Durchgangsverkehr in der Reiningstraße entscheidend zu reduzieren. Damit steht der Weg offen, sie zusammen mit Haugen Kamp in eine Tempo-30-Zone einzugliedern.

In diesem Zusammenhang wurde ein Maßnahmenbündel aus folgenden Einzelbestandteilen vorgestellt und diskutiert:
  • Aufpflasterungen in den Einmündungsbereichen von Straßen,  u.U. ein Mini-Kreisverkehr an der Kreuzung mit Haugen Kamp und Oldendorper Weg
  • "alternierendes Parken", d.h.: Jeweils im Wechsel sollen mal auf der rechten, mal auf der linken Fahrbahnseite Parkplätze markiert werden
  • punktuelle Einengungen der Fahrbahn
  • Verbreiterung von Gehwegbereichen
  • Einführung der Vorfahrtregelung "rechts vor links"
  • Sicherung der Radwegüberleitungen und Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn.
Reiningstraße-SkizzeSollte die Reiningstraße zur Tempo-30-Zone werden, müsste der Fahrradverkehr in die Fahrbahn eingegliedert werden. Darüberhinaus könne überlegt werden, das derzeit noch bestehnde Teilstück eines Radweges entlang des Friedhofs als Radweg beizubehalten.

Für die Vertreter der CDU war es besonders wichtig, die Kreuzung des Radweges über die Reiningstraße in Höhe der Berkel abzusichern, z.B. in Form einer Aufpflasterung. Diese Maßnahme, so die CDU-Vertreter, habe Vorrang und müsse auf jeden Fall in absehbarer Zeit umgesetzt werden.

Nach der Durchführung dieser verkehrsberuhigenden Maßnahmen wird eine deutliche Abnahme des Verkahrs auf der Reiningstraße prognostiziert. So hat die Betrachtung der Verkehrsflüsse ergeben, dass derzeit zwischen 25 % (Straßenabschnitt südlich von Haugen Kamp) und 34 % der Fahrzeuge (nördlicher Straßenabschnitt) die Reiningstraße als reine Durchgangstraße zwischen Borkener und Rekener Straße nutzen. Der Anteil dieses Durchgangsverkehrs könnte auf 12 bis 15 % reduziert werden. In absoluten Zahlen entspricht das einer Reduzierung von 1.100 Fahrzeugen pro Tag.

Der weitaus größte Teil des Verkehrs sind jedoch Fahrzeuge, die über die Reiningstraße in angrenzende Wohngebiete (insbesondere Haugen Kamp und abzweigende Straßen) fahren. Diese Funktion als Sammelstraße wird die Reiningstraße auch in Zukunft wahrnehmen müssen, auch wenn ein kleiner Teil dieses Verkehrs auf andere Straßen ausweichen würde.

Über die Kostenfrage werden bislang noch keine Aussagen gemacht. Zunächst - so die Stadtverwaltung - müsse der Plan weiter ausgearbeitet werden. Dennoch ist es wichtig, schon beizeiten die Kosten im Auge zu behalten, denn in reinen Wohnstraßen ist die Stadt gehalten, Baumaßnahmen, die für die Anwohner zu einer Verbesserung der Straßenqualität führen, auf die Anlieger umzulegen. Beigeordneter Backes antwortete auf Nachfrage, dass reine Markierungsarbeiten auf der Fahrbahn "wahrscheinlich nicht umlagefähig sind". Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Anlieger zu einer Übernahme eines Teils der Kosten herangezogen werden.

Nach Ansicht der FDP darf die Lösung des Verkehrsproblems auf der Reiningstraße nicht isoliert betrachtet werden. Die hier notwendigen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen kommen nicht allein den Anliegern der Reiningstraße zugute, sondern dienen zur Durchsetzung des gesamtstädtischen Verkehrskonzeptes. Dazu gehört die Schaffung einer sicheren Querung für den Radweg, aber auch die Verlagerung des Durchgangsverkehrs auf die dafür vorgesehenen Straßen (hier: auf den Konrad-Adenauer-Ring). Zudem bleibt die Reiningstraße nach wie vor eine Sammelstraße für Haugen Kamp und die angrenzenden Gebiete. Das bedeutet: Die Reiningstraße "gehört" nicht allein ihren Anliegern, sondern wird auch weiterhin von vielen Menschen genutzt (und abgenutzt!), die nicht dort wohnen.

Sollten also Kosten auf die Anlieger zukommen, so ist die FDP der Ansicht, dass der größte Teil davon von der Stadt aufgebracht werden muss.

Der Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen beschloss, zu diesem Thema eine Bürgerversammlung durchzuführen. Über den Termin konnte jetzt noch keine Festlegung getroffen werden. Er wird erst in einigen Wochen stattfinden.

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat