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10.09.2006: Bürgerentscheid zur Verkehrsentwicklung 
(Juli 2006)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

nachdem es zwischen der Stadtratsmehrheit und den Initiatoren des Bürgerbegehrens keine Einigung  gegeben hatte, wird nun ein Bürgerentscheid durchgeführt. Die dazu erforderliche Zahl an Unterschriften wurde gesammelt, so dass der Stadtrat auf seiner Sitzung vom 22.06.2006 den Bürgerentscheid für zulässig erklärt hat. Der Termin wurde auf den 10. September 2006 festgesetzt.


Der Streitpunkt: Sperrungen gegen den Durchgangsverkehr in der nordwestlichen Innenstadt

Der Verkehrsentwicklungsplan sieht vor, durch Sperrmaßnahmen auf Basteiring, Wetmarstraße und Kapuzinerstraße den Durchgangsverkehr aus der nordwestlichen Innenstadt herauszuhalten. Dagegen regte sich Protest insbesondere aus dem nördlichen Hengtegebiet. Die dortigen Nachbarschaften befürchten, durch diese Sperrmaßnahmen von der Innenstadt abgeschnitten zu werden, und initiierten den Bürgerentscheid.

(Weitere Informationen zur Entwicklung der Auseinandersetzung vgl. Bürgerbegehren zum Durchgangsverkehr (Juni 2006)<> ,   Durchgangsverkehr nordwestliche Innenstadt: Untauglicher Kompromissvorschlag (Juni 2006)  sowie<>  Bürgerbegehren gegen Basteiringsperrung (April 2006) <>).



Über folgende Frage sollen die Coesfelder Bürger mit "Ja" oder "Nein" abstimmen:

"Soll der am 09.02.2006 vom Rat der Stadt Coesfeld beschlossene Verkehrsentwicklungsplan aufgehoben werden, soweit er folgende Maßnahmen zur Sperrung der nord-westlichen Innenstadt beinhaltet:
  • Diagonalsperre am Knotenpunkt Basteiring/Köbbinghof/Seminarstraße
  • Durchfahrtssperre im Basteiwall (alternativ Ruhlandweg zwischen Basteiwall und Basteiring)
  • Durchfahrtssperre in der Kapuzinerstraße südwestlich der Straße Köbbinghof
  • Durchfahrtssperre Wetmarstraße, östl. Seminarstraße für mot. Individualverkehr bei Durchlässigkeit für öff. Busverkehr (ggf. Verlegung der Buslinie)
  • weitere Verkehrsberuhigung Hengtestraße bis hin zur Durchfahrtssperre"

Das Thema dieses Bürgerentscheids ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Politik es niemals allen Bürgern recht machen kann. Während die einen den Verkehr aus ihren Straßen heraushalten möchten, wollen die anderen nicht darauf verzichten, die gewohnten direkten Wegeverbindungen zu nutzen. Die einen stören sich an Lärm, Abgasen und Gefährdungen, die anderen an einigen hundert Metern Umweg, die sie in Kauf nehmen müssten, wenn ihre gewohnte Fahrtroute plötzlich durch eine Verkehrsberuhigungsmaßnahme unterbrochen wäre. Zusätzlich kommen übergeordnete Ziele (gesamte städtische Verkehrsflüsse) hinzu, die von dem einzelnen Bürger nicht auf Anhieb nachvollzogen werden können.

Mit einem "Nein" entscheiden Sie sich für die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der nordwestlichen Innenstadt.
Diese Entscheidung hätte folgende Vorteile:
  • Aus den engen Straßen der nordwestlichen Innenstadt würden - je nach Straße - bis zu 6400 Fahrzeugen herausgehalten. Dadurch würde die Wohnqualität in diesen Straßen deutlich steigen.
  • Die Kreuzung Gerichtsring / Basteiring / Borkener Straße / Süringstraße würde entlastet. Schon jetzt erreicht dieser Bereich die Grenzen seiner verkehrlichen Belastbarkeit. Für die nahe Zukunft ist prognostiziert, dass ohne eine Verminderung der Fahrzeugbewegungen (speziell aus dem Basteiring) der Verkehr dort nicht mehr reibungslos fließt.
  • Um den Verkehrsentwicklungsplan aufzustellen, wurden aufwendige und teuere Verkehrsuntersuchungen in Anftrag gegeben. Das Ergebnis sind seriöse und gründlich durchdachte Vorschläge, die der gesamten Verkehrsentwicklung in Coesfeld - also allen Bürgerinnen und Bürgern - dienen sollen.

Mit einem "Ja" entscheiden sie sich dafür, auch weiterhin Durchgangsverkehr in der nordwestlichen Innenstadt zuzulassen.

Diese Entscheidung hätte folgende Vorteile:
  • Die Verkehrsteilnehmer könnten weiter wie gewohnt die Straßen der nordwestlichen Innenstadt befahren und müssten keine neuen Wege suchen, um ihre Fahrziele zu ereichen.
  • Ihnen blieben die Umwege erspart, die erforderlich wären, wenn die Fahrtziele nicht mehr wie gewohnt auf direktem Wege angesteuert werden könnten.
  • Aufgrund der entfallenden Sperrmaßnahmen würde der Durchgangsverkehr durch das Hengtegebiet nicht zunehmen. Dadurch entfiele die Notwendigkeit, z.B. über Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf der Hengtestraße oder über eine verbesserte Anbindung des Buchholzwegs an die Holtwicker Straße nachzudenken.

 
Der Bürgerentscheid ist für Sonntag, den 10.09.2006 in der Zeit von 8 bis 18 Uhr festgesetzt. Insgesamt wird es fünf Abstimmungslokale (Lambertischule, Stadtwerke, Laurentiusschule, Ludgerischule, Kardinal-von-Galen-Schule Lette) sowie die Möglichkeit der Briefwahl geben.

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat