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Zankapfel Vogelsang? 
(Dezember 2005)
 

vogelsangSehr geehrte Damen und Herren,

<>am 07.12.05 entschied der städtische Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen über die zukünftige Anbindung des Wirtschaftsweges in der Verlängerung des Vogelsang: Eine Betonsperre wird eingerichtet, die nur noch von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen, jedoch nicht mehr von PKW überfahren werden kann.

Vorausgegangen war eine lange Auseinandersetzung um die Frage, wie der Schleichverkehr zum bzw. vom Coesfelder Berg über den Vogelsang unterbunden werden kann. Eine bereits installierte Sperrvorrichtung mit herausnehmbaren Pflöcken wurde von den Landwirten boykottiert. Eine Verkehrszählung, die die tatsächliche Belastung der Straße und des Weges ermitteln sollte,  wurde sabotiert, indem das Zählgerät mit Gewalt verdreht wurde.

Man darf davon ausgehen, dass die Benutzer dieses Weges ausschließlich Einheimische mit hundertprozentiger Ortskenntnis sind. Wohin die Gestattung eines allgemeinen Durchgangsverkehrs auf einem zuvor ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Weg führen kann, zeigt jedoch das Bespiel des Verbindungsweges zwischen Osterwicker Straße und Billerbecker Straße (für weitere Informationen bitte hier "klicken").

Wie sehr die alte Sperrvorrichtung den Landwirten ein Dorn im Auge war, zeigen die eindringlichen Worte, mit denen das Schreiben des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) an den Stadtrat vom 31.08.2005 verfasst ist: “Die Leichtigkeit und Flüssigkeit des landwirtschaftlichen Verkehrs” sei erheblich gestört und mit unzumutbaren Mühen verbunden gewesen. “So muss an die Pfosten herangefahren werden, abgestiegen, die Pfosten entfernt, aufgestiegen und das Fahrzeug vorgezogen werden, wieder abgestiegen, wieder hingestellt werden und die Maschine bestiegen werden, um dann das Ziel erreichen zu können” (wörtliche Zitate aus dem erwähnten Brief).

Neben einem Ortstermin und einer Unterredung beim Landwirtschaftsverband wurden insgesamt acht umfangreiche Schreiben ausgetauscht, u.a. mit detaillierten Hinweisen auf einschlägige Oberverwaltungsgerichtsurteile. In seinem Schreiben vom 20.09.2005 an die Stadt begrüßt der WLV allerdings ausdrücklich, sollte auf der Basis der Fakten eine politische Entscheidung herbeiführt werden. “Diesen Weg wird die Landwirtschaft mitgehen”  - so die wörtliches Zusage des WLV.

Nun hat die Stadt eine politische Lösung herbeigeführt - hoffentlich im Sinne und zum Nutzen aller Beteiligten!

(Bemerkung am Rande: Die Mitglieder des Stadtrates wurden erst Anfang Dezember - mit den Unterlagen für die Sitzung des Bauausschusses am 07.12.2005 - über den Sachverhalt und den damit verbundenen Schriftwechsel in Kenntnis gesetzt).

 
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