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Verkehrsentwicklungsplan für Coesfeld: Erster Sachstandsbericht vor dem Stadtrat
(Stand: 19.05.2005)
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der letzten Stadtratssitzung  wurden dem Stadtrat erstmals in einem kurzen Sachstandsbericht die aktuellen Erkenntnisse zur wahrscheinlichen Verkehrsentwicklung vorgestellt. Darüberhinaus wurden mögliche Maßnahmen angesprochen, wie künftigen Verkehrsproblemen entgegengetreten werden könnte. Ein Ingeneurbüro (Brilon Bondzio Weiser - Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen mbH) war mit dieser Aufgabe beauftragt worden.


Allgemeine Aussagen zur  wahrscheinlichen Verkehrsentwicklung

Die zugrundeliegende Fragestellung war, wie sich der Verkehr in Coesfeld bis zum Jahr 2020 wahrscheinlich entwickeln wird. Soweit städtebauliche Veränderungen bereits jetzt zu erkennen sind (z.B. die Aufwertung des Bahnhofsgebietes und die geplante Postpassage), wurden diese in die Überlegungen einbezogen.

Allgemein wurde festgestellt:

  • Wenn man das heutige Straßennetz unverändert beibehält, wird sich auf dem Gerichtsring ein deutlicher Verkehrsengpass ergeben. Etwa 12.500 Fahrzeuge, die jeden Tag über den Gerichtsring benutzten, würden zu endlosen Staus führen.
  • Auch die Bahnhofstraße hätte ihre Kapazitätsgrenze überschritten; Staus wären hier an der Tagesordnung.
Um diese Hauptprobleme auszuschalten, werden folgenden Maßnahmen vorgeschlagen:
  • Verhinderung des Durchgangsverkehrs in der nord-westlichen Innenstadt (Basteiring und Umgebung)
  • Ausbau der Ladestraße
  • Optimierung der Schaltungden der Ampelanlagen bzw. Austausch von Ampel durch Kreisverkehre

(Bild rechts: Innenstadtskizze mit für das Jahr 2020 prognostizierten Verkehrsbelastungen ohne regulierende Maßnahmen.)
Verkehrsprognose 2020


Nord-westliche Innenstadt: Unterbindung des Durchgangsverkehrs

Um den Gerichtsring künftig von zu vielem Verkehr zu entlasten, wird eine Unterbindung des Durchgangsverkehrs in der nord-westlichen Innenstadt (zwischen Gerichtsring und Holtwicker Straße / Friedrich-Ebert-Straße) vorgeschlagen. Die Maßnahme könnte wie folgt umgesetzt werden:
  • Sperrung der Kapuzinerstraße an ihrer Einmündung Köbbinghof
  • Sperrung der Wetmarstraße an ihrer Einmündung Seminarstraße
  • Diagonalsperre auf dem Basteiwall an der Kreuzung mit Köbbinghof / Seminarstraße
Durch diese Maßnahmen würde erreicht, dass Fahrzeuge, die vom Gerichtsring den Basteiwall befahren, weder über die Kapuzinerstraße noch über die Wetmarstraße in Richtung Osten fahren könnten. Sie könnten nur die Seminarstraße in Richtung Norden benutzen (vgl. Bild rechts oben). Umgekehrt würden von Osten über den Basteiwall kommende Fahrzeuge an der Diagonalsperre in die Straße Köbbinghof abgeleitet, von der sie nur noch über Hohe Lucht wieder in Richtung Osten zurückfahren könnten (vgl. Bild rechts unten).

Um dem öffentlichen Nahverkehr weiterhin eine Linienführung über die Wetmarstraße zu ermöglichen, soll die dortige Sperre für den Busverkehr durchlässig gehalten werden.

Die Unterbindung dieses Durchgangsverkehrs wird als sehr effektive Maßnahme angesehen. Auf dem Basteiring würde sich im Jahr 2020 eine Belastung von etwa 2.600 Fahrzeugen einstellen (anstelle von 9.000 prognostizierten Fahrzeugen ohne Sperrmaßnahmen). Diese Verminderung von 6.400 Fahrzeugen pro Tag würde auch die Kreuzung Gerichtsring / Borkener Straße deutlich entlasten. Der so verdrängte Verkehr würde in erster Linie über den Konrad-Adenauer-Ring fließen, der diese Fahrzeugmenge jedoch problemlos aufnehmen könnte.
Sperrung Wetmarstrasse
Basteiring / Koebbinghof




Ausbau der Ladestraße
Um speziell die Bahnhofstraße zu entlasten, wird ein Ausbau der Ladestraße vorgeschlagen. Über diese Straße würde dann auch die hauptsächliche verkehrstechnische Erschließung des neuen Bahnhofsareals erfolgen.

Mit dem Ausbau der Ladestraße würde diese dem Durchgangsverkehr zur Verfügung stehen. Ihre Anbindung im Norden (also an die Sökeland- und die Bahnhofstraße) würde über einen Kreisverkehr erfolgen. Im Süden würde sie in Höhe der Grimpingstraße auf die Dülmener Straße treffen. Auch dort würde ein Kreisverkehr eingerichtet.

Eine weitere Maßnahme, die den Verkehrsfluss verbessern soll, könnte eine Optimierung der Ampelschaltungen sein.
Ladestrasse



Weitere neue Kreisverkehre
Neben den Kreisverkehren, über die die Ladestraße an das bestehende Straßennetz angeschlossen würde, wird vorgeschlagen, auch auf den folgenden Kreuzungen Kreisverkehre einzurichten:
  • Knotenpunkt Münsterstraße / Bernhard-von-Galen-Straße: Diese Kreuzungssituation im Innenstadtbereich wird derzeit durch eine aufwendige Ampelanlage geregelt. Eine Verbesserung dieses Knotenpunktes könnte durch einen sogenannten "Mini-Kreisverkehr" erreicht werden.
  • Kreuzung Daruper Straße / Alte Münsterstraße / Friedrich-Ebert-Straße: Auch hier könnte die Ampelkreuzung einem Kreisverkehr weichen
  • Kreuzung Bahnhofstraße / Alte Münsterstraße / Laurentiusstraße: Diese Kreuzung gehört "eigentlich" zum Hauptverkehrstraßenring um die Innenstadt (Bahnhofstraße - Alte Münsterstraße), obwohl die Gestaltung der Kreuzung diesen Sachverhalt nicht erkennen lässt. Auch hier wird vorgeschlagen, die Ampelkreuzung zugunsten eines Kreisverkehrs aufzugeben.
Minikreisel Muensterstrasse
Kreisverkehre



Weitere mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der künftigen Verkehrssituation
  • zusätzliche Bike&Ride-Plätze (Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, um von dort den öffentlichen Nahverkehr zu benutzen) sowie Park&Ride-Plätzen am Bahnhof
  • zusätzlicher Bahnhaltepunkt am Schulzentrum
  • punktuelle Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr (z.B. Querungshilfen auf der Daruper Straße)

Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat