Kino in Coesfeld? Na klar ... !
(März 2005)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Coesfeld
bekommt endlich ein Kino. Auf der letzten Ratssitzung vom 24.02.2004 beschloss
der Stadtrat die notwendigen Schritte, die dem Investor den Weg ebnen sollen.
Die FDP freut sich mit vielen Coesfeldern über diese gute neue Nachricht.
Über Jahre war das Thema "Kino" ein "Dauerbrenner" in der öffentlichen
Diskussion. Nach dem Scheitern der Verhandlungen zur Errichtung eines Kinos
an der Dülmener Straße zwischen dem Interessenten Paffrath und
dem Grundstückseigentümer Fritzen wurden die verschiedensten
möglichen Kinostandorte geprüft. Anfang 2004 wurde schließlich
klar, dass der von der Stadtverwaltung favorisierte Interessent Paffrath
für ein Kinoprojekt nicht mehr zur Verfügung stand.
Nun konnten die Verhandlungen mit der Familie Hövel, Betreiber
eines Kinos in Ahaus und Dülmen, erfolgreich zu Ende gebracht werden.
Geplant ist ein Kino mit sechs Sälen und etwa 1050 Sitzplätzen.
Das bisherige Restaurantgebäude soll in den neuen Bau integriert werden.
Dort soll es als Foyer dienen.
Das Kinoprojekt fügt sich aus städtischer Sicht optimal in
die "Kulturachse" an der Holtwicker Straße ein. Es hat dort eine
sehr gute und verkehrsgünstige Lage. Die notwendigen PKW-Stellplätze
sollen auf dem Grundstück vor der Stadthalle und dem Kino entstehen.
Darüberhinaus stehen die städtischen Parkplätze am Arbeitsamt
zur Verfügung.
Der Bau soll möglichst noch in diesem Sommer erfolgen. Familie
Hövel plant, bereits im November 2005 den Kinobetrieb zu eröffnen.
... aber!
Als liberale Kommunalpolitiker ist uns aufgefallen, dass das Beschlussverfahren
nicht das "übliche" war. Der Leser mag sich über die folgenden
Darstellungen seine eigene Meinung bilden:
-
Erst eine Woche zuvor (17.02.2005) kam der Tagesordnungspunkt "Kino" auf
die Tagesordnung des Hauptausschusses. Zu diesem Termin erfuhr die große
Mehrzahl der Stadtratsmitglieder erstmals, dass die Stadt in konkreten
Verhandlungen mit einem potentiellen Kinoinvestor steht. Da zudem die Beratung
im nichtöffentlichen Teil stattfinden sollte, konnte keine Partei
das Thema öffentlich aufgreifen.
-
Den Namen des Investors erfuhr der Stadtrat erst auf der Stadtratssitzung
am 24.02.2005. Bis dahin wurde er strickt geheimgehalten. Noch in derselben
Sitzung sollte der Stadtrat allerdings über das Vorhaben abstimmen
- ohne jede Möglichkeit, alle relevanten Details in den Fraktionen
vorzuberaten.
-
Auch auf der Stadtratssitzung vom 24.02.2005 sollte das Kinoprojekt zunächst
in nichtöffentlicher Sitzung beraten werden - so sah es die an die
Ratsmitglieder verschickte Tagesordnung vor. Bei Sitzungsbeginn lag dann
eine öffentliche Tischvorlage auf den Bänken der Ratsmitglieder,
über die plötzlich in öffentlicher Sitzung abgestimmt werden
sollte.
Zudem haben wir als FDP nicht vergessen, dass es bereits zu einem früheren
Zeitpunkt einen Interessenten für den Standort neben der Stadthalle
gegeben hatte. Im Kommunalwahlkampf 2004 hatte unser Kandidat Dietmar Senger
darauf hingewiesen. (vgl. unser Wahlkampfthema "Ein
Kino für Coesfeld" vom August 2004). Leider hatte der damalige
Interessent bei der damaligen Interessenlage der Stadtverwaltung keine
Chance.
Die Abstimmung erfolgte zugunsten des Kinoprojektes der Familie Hövel
- schließlich ist im Ergebnis NIEMAND gegen ein Kino in Coesfeld.
Das Ergebnis war einstimmig.
Dennoch hoffen wir, dass uns (Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker)
bei diesem Verfahren und unter diesem enormen Zeitdruck keine handwerklichen
Fehler unterlaufen sind. |
Ihre FDP-Fraktion im Coesfelder Stadtrat
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