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"Grünes Licht" für Baugebiet "Großer Esch" 
(März 2005)
   Sehr geehrte Damen und Herren,

der Stadtrat hat am 24.02.2005 mehrheitlich den Entwurf für das neue Baugebiet (B-Plan Nr. 108 "Großer Esch") beschlossen. Er wird nun öffentlich ausgelegt. Sechs Ratsmitglieder stimmten dagegen, einer enthielt sich der Stimme.

In dem neuen Entwurf ist nun wieder der sogenannte "Nordzipfel" enthalten. Er wurde wieder in das Verfahren aufgenommen, nachdem der Investor die Fläche von den vorherigen Eigentümern erwerben konnte. 
 
 

Der "Nordzipfel" des neuen Bebauungsplanes vor und nach dem Verkauf der Flächen
Linkes Bild: Im Dezember 2004 beschlossen Bezirksausschuss und Bauausschuss, den Bebauungsplan "Großer Esch" ohne den "Nordzipfel" weiterzubearbeiten. Rechtes Bild: Mit dem "Nordzipfel" konnte die für Bauzwecke verplanbare Fläche deutlich ausgeweitet werden. Außerdem ist nun Platz für eine zusätzliche Spielfläche.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Investor, der das neue Baugebiet vermarkten will, den beiden Alteigentümern des Nordzipfels einen deutlich geringeren Quadratmeterpreis angeboten hatte als dem Alteigentümer des "Hauptstückes". Als sie um ein besseres Angebot verhandeln wollten, ging man von einem "Scheitern" der Verkaufsverhandlungen aus - und die Stadt nahm kurzerhand den Nordzipfel aus dem Bebauungsplanentwurf. 

Schließlich verkauften die Alteigentümer ihre Grundstücke doch an den Investor - und der "Nordzipfel" war im Handumdrehen wieder in den Planungen! Die Sitzungsunterlagen für die politischen Gremien (Bezirksausschuss Lette, Bauausschuss der Stadt sowie Stadtrat) enthielten keinerlei Erklärung für diesen Vorgang. 

Die Umstände des Verkaufs dieser Flächen hatten bei der FDP Unverständnis hervorgerufen."Es ist nicht die Aufgabe der Stadt", so meine Stellungnahme vor dem Bezirksausschuss Lette, "einem großen Beteiligten dabei zu helfen, zu Lasten anderer, kleinerer Beteiligter seine wirtschaftlichen Interessen durchzusetzen." (Anmerkung am Rande: Die Allgemeine Zeitung berichtete darüber nicht).

Mit dem neu hinzugekommenen "Nordzipfel" konnte die als Bauland verplanbare Fläche erheblich ausgeweitet werden (vgl. die beiden Skizzen oben). Zudem kommt auf Antrag eines CDU-Kollegen eine Spielfläche hinzu, die zuvor nicht in den Planungen enthalten war.

Eine weitere Kritik an dem Bebauungsplanentwurf, die ich für die FDP vor dem Bezirksausschuss vortrug, richtete sich gegen einzelne Gestaltungsvorschriften. So sollen die zukünftigen Grundstückseigentümer verpflichtet werden, bestimmte Abschnitte ihrer Grundstücksgrenzen mit hohen Hecken zu versehen. Dieses soll nicht nur in Richtung Coesfelder Straße und Zur Stegge angepflanzt werden, sondern auch entlang der neuen Straßen innerhalb des Gebietes. Meine Auffassung, die ich auf der Sitzung des Bezirksausschusses vertrat: Den neuen Eigentümern sollte selbst überlassen bleiben, wie sie ihre Grundstücksgrenzen anlegen! (Weitere Anmerkung am Rande: Auch hierzu berichtete die Allgemeine Zeitung kein Wort).
 
 

grobe Skizze des aktuellen Bebauungsplanentwurfs "Großer Esch" (Stand: 24.04.2005)

Ihr

Wolfgang Kraska
(Mitglied in Stadtrat und Bezirksausschuss Lette)