FDP: Grundschulbezirksgrenzen auflösen!
(Januar 2005)
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Die FDP Coesfeld möchte die Einteilung der Grundschulbezirke reformieren.
Ziel soll sein, ALLE Coesfelder Grundschulen für ALLE Coesfelder
Kinder zu öffnen. Welche Schule ein Kind besucht, soll
primär
vom Elternwille abhängen.
Bisherige Praxis
ist die Aufteilung der Schulanfänger nach Schulbezirken. An welcher
Grundschule jemand sein Kind anmelden kann, hängt bislang davon ab,
in welcher Straße und auf welcher Straßenseite jemand wohnt.
Der Grund liegt in den Rahmenbedingungen seitens des Landes: Die Städte
und Gemeinden sind laut § 4 der Gemeindeordnung für das Land
Nordrhein-Westfalen verpflichtet, Grundschulbezirke einzurichten. Richtschnur
ist ein maximaler Schulweg von zwei Kilometer. Allerdings können zwischen
den Schulbezirken Überschneidungsgebiete eingerichtet werden, für
deren Umfang es keine Begrenzungen gibt.
Die FDP möchte die Einteilung nach Schulbezirken so weit wie möglich
aufheben. An erster Stelle muss die Entscheidung der Eltern stehen,
an welcher Schule sie ihre Kinder anmelden wollen. Die Schulen wiederum
sollen durch ihre speziellen Angebote auf sich aufmerksam machen
und mit einem qualitativ hohen Bildungsangebot um ihre Schüler
werben.
Im kommenden Landtag (Landtagswahl: 22. Mai 2005) möchte die FDP
die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern und auch per Gesetz die
Grundschulbezirke aufheben. Doch auch schon jetzt - so die Überzeugung
der Coesfelder FDP - können die Grundschulbezirke faktisch außer
Kraft gesetzt werden.
Folgende Dinge müssten dabei bedacht werden:
-
Rein technisch müssten die bestehenden Grundschulbezirke für
jede Schule auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt werden. Damit würde
automatisch das gesamte Stadtgebiet Überschneidungsgebiet für
die übrigen Grundschulen.
-
Die Schulen weisen in der Öffentlichkeit in geeigneter Form auf ihr
Angebot (und dabei insbesondere auf spezielle Angebote wie Ganztagsbetreuung)
hin und "werben" so um ihre "Kunden".
-
Die Stadt berät die Eltern im Sinne der alten Schulbezirksgrenzen,
indem sie auf die nächstliegenden Schulen hinweist. Außerdem
gibt sie Informationsmaterialien der Schulen an die Eltern weiter.
-
Die Eltern melden ihre Kinder an der Schule ihrer Wahl an. Zusätzlich
zu ihrer "ersten Wahl" benennen sie zwei weitere Schulen ("zweite" und
"dritte Wahl"), auf die ihr Kind ausweichen könnte, wenn die zunächst
präferierte Schule an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.
-
Sollte es für eine Schule mehr Anmeldungen geben, als sie aufnehmen
kann, werden Kinder auf andere Schulen verteilt. Auswahlkriterien sollen
die Prioritätenliste der Anmeldung sowie andere individuelle Gründe
(z.B.: der Bruder / die Schwester geht bereits auf die fragliche Schule)
sein. (Schließlich muss die Stadt ihrer Verpflichtung nachkommen,
in der ganzen Stadt für ausgewogene Klassengrößen zu sorgen
und keine Schule über ihre Kapazität hinweg zu überfordern.).
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Für den Transport der Kinder an entferntere Schulstandorte sorgen
die Eltern. Fahrtkosten werden in diesen Fällen nicht erstattet.
Die FDP möchte noch vor Ostern einen entsprechenden Antrag in den
Stadtrat einbringen. Vorher möchte sie jedoch mit den Eltern, Lehrern
und anderen Interessierten in einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch treten.
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Ihr Wolfgang Kraska
(FDP-Stadtrat und Mitglied im Coesfelder Schulausschuss)
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